Vereins-Chronik
Die Freiwillige Feuerwehr Ebenhausen e.V. ist stolzer Eigentümer eines Protokollbuches, das im Jahre 1885 von Herrn Josef Grüneis angelegt wurde und in dem die folgenden Schriftführer des Vereins bis einschließlich 1943 die Jahresberichte, ausgenommen die Jahre 1914 bis 1918, in großteils vorbildlicher Weise eingetragen haben.
Daraus ist zu entnehmen, dass die Freiwillige Feuerwehr Ebenhausen am 1. Januar 1878 gegründet wurde und im provisorischen Stil bis 1885 bestand. Als Ausrüstungsgegenstände waren vorhanden:
1 Druckspritze, 3 Dachleitern, 3 Anstellleitern, 5 Feuerwehrhaken, ca. 30 m Schläuche, eine Ortsfahne mit Signallaterne und 3 Signaltrompeten. Am 1. Januar 1885 fand unter Leitung von Herrn Bürgermeister Schwenninger die Wahl des ersten Verwaltungsrates statt. Aus der Niederschrift entnehmen wir, dass der Monatsbeitrag 5 Pfennige betrug. 23 Mann konnten mit Messinghelmen ausgerüstet werden. Die Uniform musste jeder Feuerwehrmann selbst bezahlen. Damals hatte der Feuerwehrverein schon 55 Mitglieder und bei den regelmäßig stattfindenden Übungen nahmen durchschnittlich 45 Feuerwehrmänner teil.
Bereits am 9. Oktober 1887 konnte die Feuerwehr mit ihrer Löschmaschine und sämtlichen Feuerwehrrequisiten in das neu erbaute Feuerwehrhaus einziehen, nachdem das Spritzenfahrzeug im Pfarrstadel nicht mehr weiter untergebracht werden konnte. Die Feuerwehr nutzte dieses "Feuerhaus" bis zum Jahr 1939 (Später wurde das Gebäude zur Viehwaage und zum Gemeindelager umgebaut, jetzige Nutzung durch den Theaterverein als Funduslager). Die Kameradschaft wurde bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts sehr gepflegt. 1887 gab es den ersten Feuerwehrball. In späteren Jahren folgten dann Weihnachtsfeiern. Auch fanden schon damals regelmäßige Inspektionen durch Vertreter des Bezirksfeuerwehrverbandes statt und Feuerwehrmänner aus Ebenhausen nahmen an den jährlich stattfindenden Bezirksfeuerwehr-Delegiertentagungen teil.
War die Ausrüstung auch noch sehr bescheiden und die zur Verfügung stehenden Mittel gering, so konnte doch manches Feuer, wenn auch manchmal nicht sofort, gelöscht und stets ein Ausbreiten verhindert werden. Hier nun ein Bericht, der wörtlich aus den Aufzeichnungen übernommen wurde: "Am 13. September 1889 rückte die Feuerwehr zu einem Brande des Anwesens von Paul Dankerl in Ebenhausen aus. An auswärtigen Feuerwehren waren erschienen: Baar, Kgl. Pulverfabrik, Reichertshofen, Pichl mit Niederstimm und Oberstimm. Die Löschmaschinen der Kgl. Pulverfabrik und Reichertshofen wurden an den Paarfluss gestellt und es hatten beide Maschinen eine Schlauchlänge von ca. 200 m nötig, um bis zur Brandstätte das Wasser liefen zu können, was in mustergültiger Weise ausgeführt wurde." (Jetziger Besitzer vom Anwesen Paul Dankerl sind Sebastian und Ernestine Wendl, Pfarrer-Volz-Str.)
Von weiteren Einsätzen wird in der Chronik berichtet:
4. Juni 1886: Brand bei Gastwirt Schrützenstaller in
Reichertshofen
30. Oktober 1886: Brand bei Josef Lob in Ebenhausen
3. Oktober 1887: Brand beim Häuflbauern in Baar
12. November 1888: Brand beim Anwesen Michael Huber in Ebenhausen
28. November 1890: Brand eines Stadel in Pichl
1891: zwei Brände in Baar
12. September 1892: Wohnhausbrand bei Nikolaus Kopold und Frau Thaler
in Ebenhausen
4. August 1893: Brand beim Anwesen Leonhard Schweigard
28. August 1895: Brand in Oberstimm
10. September 1895: Brand in Reichertshofen, 13 Wohngebäude
18. März 1896: Brandeinsatz
16. Juni 1896: Brand in Reichertshofen
5. Juni 1899: Brand Wohnhaus Hs. Nr. 86 Lorenz Wohlsperger, Ebenhausen
7. Mai 1900: Brand in Reichertshofen bei Georg Wagner
8./9. September 1900: Brand beim Anwesen Thomas Prieller, Hs Nr. 46
Ebenhausen
30. November 1902: Brand beim Anwesen Haunsperger und Bregler,
Ebenhausen
5./6. Januar 1903: Brand beim Anwesen Ettinger in Baar
11. Februar 1903: Brand in Reichertshofen im Gasthaus Kreitmeier
19./20. März 1903: Brand beim Anwesen Habermeier, Hs. Nr. 54, Ebenhausen
26. März 1903: Brand beim Anwesen Sedlmeier in Baar
5. April 1903: Brand beim Anwesen Raucheisen und Pfafflinger in Baar
14. Juni 1903: Brand beim Anwesen Bartholomäus Schweiger in Ebenhausen
19. August 1910: Einsatz bei Waldbrand
9. Oktober 1910: Brand im Sägewerk Wallner in Reichertshofen
Die Technik war schon damals nicht aufzuhalten. 1897 wurde die vorhandene Druckspritze für 500 Mark in eine Saug- und Druckspritze umgebaut. Die Kosten hatte die Gemeinde vorgestreckt, bis durch Zuschüsse der Königlichen Regierung und des Kreises der Betrag ausgeglichen worden war. Damit die Vereinskasse auch weiterhin stimmte, wurde 1894 beschlossen, für aktive Mitglieder den Monatsbeitrag auf 5 und für passive Mitglieder auf 10 Pfennige festzulegen. Alle diejenigen aber, die trotz zweimaliger Aufforderung ihren Beitrag nicht bezahlten, wurden der Pflichtfeuerwehr zugeführt. Die Pflichtfeuerwehr wurde eingeführt, weil der schlechte Besuch der Übungen deren Abhaltung nicht mehr ermöglichte. Ein Verstoßkatalog führte zu einer raschen Besserung der Lage, denn ein guter Besuch der Übungen war bald darauf zu verzeichnen. Auch der Ausrüstungsstand wurde immer besser. Am 4. Mai 1901 erhielt die Wehr eine Schubleiter, am 4. Januar 1907 eine zweite Saug- und Druckspritze. Diese war auch dringend notwendig, da z.B. 1903 fünf Brände bekämpft werden mussten und es wurden nicht weniger.
So berichtet die Chronik in der Generalversammlung am 31. Dezember 1919, dass in diesem Jahr eine Feuersbrunst in Baar und Reichertshofen bekämpft wurde und am 31. Dezember 1921:
"... Eingreifen bei dem Zimmerbrand (2 Schulzimmer) am 20. Dezember."
Im Jahresbericht für das Jahr 1925 am 14. März 1926 ist zu lesen:
"Während des Jahres wurde die Wehr gerufen bei einem Zimmerbrand bei Herrn Groiß und bei dem Brand der Fahrradwerkstätte Binder in Reichertshofen, wobei sich unser Herr Kommandant Schweiger Josef durch sein umsichtiges Eingreifen besonders hervortat..."
Im Jahresbericht 1927 wird vom Brand bei Herrn Epple erzählt und im Jahresbericht 1928 ist vermerkt:
"Am 28. Januar war Kommandantenversammlung bei Herrn Gastwirt Sibein hier. Bei der Bezirksversammlung am 14. Mai in Menning war die Wehr vertreten durch Herrn Kommandant Schweiger Josef, Vorstand Gimpel und Schriftführer Huber. Außerdem war noch Herr Ehrenkommandant Lippert als Bezirksausschussmitglied anwesend. Am 17. Juli feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 50-jähriges Gründungsfest mit Standartenweihe, wobei 7 Jubilare mit dem 50-jährigen Ehrenzeichen bedacht wurden, nämlich folgende Herren: Appel Blasius, Priller Johann, Priller Josef, Gruber Josef, Flotzinger Peter, Sibein Josef und Deindl Peter. Mit dem 25-jährigen Ehrenabzeichen wurden ausgezeichnet: unser Kommandant Schweiger Josef
und Köschinger Johann. Möge Gott, dass sie ihre Auszeichnungen noch viele Jahre an ihrer Brust tragen. Auch wurde die Wehr zu diesem Feste einer Inspektion unterzogen, wobei sie sehr gut arbeitete und auch hierfür volles Lob und Anerkennung erntete..."
Ende des Jahres 1928 konnte der Verwaltungsrat eine stolze Mitgliederzahl von 140 bekannt geben. Die am 17. Juli 1928 geweihte Standarte wurde im Jahr 1978 restauriert und wird noch heute, insbesondere von den jungen Feuerwehrangehörigen, mit Stolz getragen.
Welche gesellschaftliche Rolle der Feuerwehrverein schon damals spielte, schildert eine Eintragung in der Chronik vom 14. März 1926: "Zugunsten der Feuerwehrkasse wurde vom Vergnügungsverein "Feurio" ein Theater abgehalten, wofür wir ihm unseren wärmsten Dank und Anerkennung aussprechen. Am 11.2. war der Feuerwehrball etwas schwach besucht, welches wohl auf die heutige Geldknappheit zurückzuführen ist."
Eintrag 6. Januar 1928: "Am 26. Dezember wurde eine Christbaumfeier mit Theater abgehalten und ein sehr schönes Resultat erzielt. Den Theaterspielern und Mitgliedern des hiesigen Schützenvereins sei daher für ihre tatkräftige Mitwirkung noch mal unser besonderer Dank gewidmet."
Auch im sozialen Bereich war die Feuerwehr bereits damals tätig:
"Von Seiten des J. Biller wurde der Antrag gestellt, betreffs Lebensversicherung. Er brachte vor: Wenn bei einem Sterbefall eines Feuerwehrkameraden jedes Mitglied eine Mark an die Hinterbliebenen abgeben würde. Dieser Vorschlag wurde begutachtet und der Beschluss einstimmig angenommen...". Diese "Sterbekasse" wurde bis in die 60er-Jahre geführt und dann durch Beschluss der Jahreshauptversammlung wieder aufgehoben.
Aus den Aufzeichnungen erfahren wir weiter, dass bereits 1930 die erste Feuerschutzwoche abgehalten wurde.
Die 30er-Jahre brachten bei den Freiwilligen Feuerwehren einige Veränderungen: Die Generalversammlung hieß jetzt "Generalappell" und die Übungen wurden in "Appelle" umbenannt. Allgemein muss angemerkt werden, dass die Feuerwehrausbildung allmählich in militärisch straffer Form durchgeführt wurde. Den Kommandant bezeichnete man jetzt als "Wehrführer".
Aus der Chronik vom 6. Dezember 1936:
"Bei der am 10. Mai stattgefundenen Feuerwehrinspektion wurde der Wehr von Seiten des Bezirksbrandinspektors Sailer für ihre mustergültige Arbeit reichliches Lob zuteil. Bei dieser Gelegenheit wurde zugleich die neue Schlauchtrocknungsanlage erprobt, welche sich als sehr praktische Einrichtung erwies. Auch wurde die Wehr bei einer Luftschutzübung eingesetzt und auf ihr rasches und tatkräftiges Arbeiten geprüft..."
Bei der neuen Wehreinteilung im Jahre 1937 wurde die Wehr in einen Normal- und einen Halblöschzug eingeteilt, so dass die Wehr aus 62 aktiven Mannschaften und einer Altersabteilung von 58 Mann bestand. Beim jährlichen Generalappell wies Vorstand Gimpel die Mitglieder mit besonderem Nachdruck auf die Aufgaben und Pflichten der "Feuerschutzpolizei" (Neue Bezeichnung) hin und ermahnte sie, sich bei Übungen und Brandfällen stets ihrer Pflicht bewusst zu sein.
Die Chronik berichtet 1939:
"Im Laufe des Jahres fanden meist theoretische Appelle statt. Da das Feuerhaus mit Löschgeräten des öfteren vom Hochwasser heimgesucht wurde und ein Exerzieren in diesem schlammigen Dreck sozusagen unmöglich war. Die Wehr rückte des öfteren aus zur Gemeinschaftsarbeit beim Straßenbau zum Feuerhaus."
Die erste motorisierte Tragkraftspritze (TS 8/8 im Tragkraftspritzenanhänger TSA) wurde 1943 in Dienst gestellt. Während der Kriegsjahre musste sie mehrmals bei Bränden einsetzt werden, so noch im April 1945 kurz vor Kriegsende bei einem Brand eines Nachschubzuges der Wehrmacht zwischen Bahnhof Reichertshofen und Ebenhausen. Bei diesem Einsatz förderte die Pumpe zwei Tage lang fast ununterbrochen das benötigte Löschwasser. Weil die aktiven Feuerwehrmänner zum Kriegsdienst eingezogen waren, mussten überwiegend Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren unter Lebensgefahr die brennenden Waggons löschen. Erst nach den Löscharbeiten wurde festgestellt, dass sie unter anderem auch mit Munition beladen waren. Die Werksfeuerwehr der Pulverfabrik konnte nur teilweise aushelfen, da sie bei den ständigen Fliegeralarmen im Werk nicht fehlen durfte. Auch bei den Bränden auf dem landwirtschaftlichen Anwesen von "Dünzl" (heutiger Eigentümer: Johann Prieller) am 15. August 1944 (Blitzschlag) und März 1945 und beim Gehöft von Gregor Wurfbaum im April 1945, bei dem durch Beschuss der amerikanischen Jagdbomber die Scheune in Brand geraten war, mussten Jugendliche und Frauen bis zur völligen Erschöpfung gegen die Feuer kämpfen. Ferner wurden nach mehreren Bombenangriffen auf Ingolstadt auch die Feuerwehrmänner aus Ebenhausen zur Brandbekämpfung gerufen.
Die Wirren der Kriegs- und Nachkriegsjahre hinterließen auch ihre Spuren bei der Feuerwehr Ebenhausen. Nach und nach konnte die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr Ebenhausen wieder erlangt werden, nachdem die amerikanische Besatzungsmacht in Bayern grünes Licht für die Wiederbelebung der Freiwilligen Feuerwehren und Feuerwehrvereine gegeben hatte.
Nach dem Brand beim landwirtschaftlichen Anwesen "Angerhaid" (heutiger Eigentümer: Otto Maier) im Jahr 1956 stellte sich heraus, dass die alte TS 8/8 nur noch bedingt einsatzfähig war. Daher beschaffte die Gemeinde Ebenhausen 1957 ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF - VW) mit einer neuen TS 8/8, das bis 1994 im Einsatz war. Dieses Fahrzeug war eines der ersten Löschfahrzeuge im damaligen Landkreis Ingolstadt. Deshalb wurde unsere Feuerwehr des Öfteren zu auswärtigen Einsätzen gerufen. Bereits Anfang der 60er-Jahre zeigte sich, dass dieses Fahrzeug für die zunehmenden Erfordernisse nicht mehr ausreichte.
1963 erwarb man von der Bereitschaftspolizei Eichstätt ein Hanomag-Mannschaftswagen (12-Sitzer) zum Preis von 500.- DM. Mit diesem Fahrzeug konnte sowohl die Mannschaft befördert, als auch der noch vorhandene TSA gezogen werden. 1968 hatte der Mannschaftswagen aus verkehrstechnischen Gründen (TÜV) ausgedient. Zur gleichen Zeit wurde auch der TSA veräußert.
Brände in Betrieben des Industriegebiet Ebenhausen-Werk, z. B. 1968 bei der Firma Flexipack oder 1972 bei der Autoverschrottungsanlage, zeigten die Grenzen der Leistungsfähigkeit der Ausrüstung auf. Deshalb entschloss sich die Gemeinde Ebenhausen zum Kauf eines Löschgruppenfahrzeuges LF 16: Liefertermin 5.9.1974. Weiter verbessert wurde die Ausrüstung durch die Bereitstellung eines bundeseigenen Löschfahrzeuges LF 16-TS im Jahre 1976. Welchen Wert diese Ausrüstung für die Ebenhausener Bevölkerung hatte, zeigte sich beim größten und längsten Brand, den die Wehr zu bekämpfen hatte, als die Autohalde der Shredderanlage am 14. und 15. Mai 1976 in Flammen stand und die Einsatzkräfte erst nach 27 Stunden abziehen konnten. Für eine schnellere Alarmierung sorgt seit 1976 die Funksirenenalarmierung.
Auch die Feierlichkeiten kamen nicht zu kurz. 1953 feierte die FF Ebenhausen das 75-jährige Gründungsfest. Mit einem großen Fest wurde am 11. Juni 1961 die neue Vereinsfahne geweiht, die im Kloster Hohenwart gestickt wurde. Vom 25. bis 28. Mai 1978 beging man mit einem mehrtägigen Gründungsfest das 100-jährige Bestehen der Feuerwehr.
Im November 1982 rückten neben dem Volksfestplatz die Baumaschinen an, um mit dem Bau des Feuerwehrhauses zu beginnen. Denn das bisherige Gerätehaus bot keine ausreichende Unterbringungsmöglichkeit mehr für die Gerätschaften. Am 16. Juni 1984 konnte das neue Gebäude geweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. Im gleichen Jahre wurde das ZB-Fahrzeug LF 16-TS vom Bund ausgemustert und der Gemeinde zum Kauf angeboten. Die Gemeinde ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Das Fahrzeug leistete der Wehr bis 1995 wertvolle Dienste. Zuvor konnte im Oktober 1985 durch die Zuweisung eines neuen Löschgruppenfahrzeuges LF 16-TS (Mercedes Benz) vom Bund die Einsatzstärke der Feuerwehr nochmals erhöht werden.
Das vielfältige Gefahrenpotential, das die Industriebetriebe in Ebenhausen-Werk mit sich bringen, machte die Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges und mehrerer Sonderausrüstungen notwendig. Das Fahrzeug wurde am 23. Juli 1987 bei unserer Feuerwehr in Dienst gestellt. Durch großzügige Spenden einiger Firmen in Ebenhausen-Werk wurde die Anschaffung eines fahrbaren Schaum- Wasser-Werfers (bis zu 2.400 I-Wasser pro Minute) ermöglicht. Auch ein Schlauchanhänger (ca. 500 m-B-Schläuche) konnte günstig erworben und durch
mühsame Aufbereitung einiger Feuerwehrangehöriger modernisiert werden.
Nachdem das alte TSF (VW, Baujahr 1957) und das alte LF 16-TS (Baujahr 1961) nicht mehr den verkehrs- und feuerwehrtechnischen Erfordernissen entsprachen, wurden sie 1996 durch ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 ersetzt. Dieses Fahrzeug hat sich durch die umfangreiche Ausstattung zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung zum ersten Einsatzfahrzeug unserer Feuerwehr entwickelt. Zudem erwarb der Feuerwehrverein für 25 Feuerwehrangehörige Meldeempfänger ("Piepser") zum Stückpreis von ca. 800,00 DM. Zwischenzeitlich sind alle aktiven Feuerwehrmitglieder mit diesen Meldeempfängern ausgerüstet. Die von der Feuerwehr geplante Minderung der Sirenenalarmierung konnte bisher jedoch nur bedingt verwirklicht werden. Derzeit stehen somit den 10 aktiven Feuerwehrfrauen, 53 Feuerwehrmännern und 16 Feuerwehranwärter/-innen je ein LF 16/12, LF 16, LF 16-TS, Mehrzweckfahrzeug, fahrbarer Wasserwerfer, Schlauchanhänger, sowie umfangreiche Gas- Säure- und Strahlenschutzausrüstungen zur Vefügung.
Damit dieser Fahrzeug- und Gerätepark im Ernstfall auch schnell und zuverlässig eingesetzt werden kann, werden pro Jahr mehrere praktische Übungen sowie Atemschutzübungen, Maschinistenausbildungen und jeden Monat ein theoretischer Unterrichtsabend abgehalten. Zusätzlich nehmen die Atemschutzgeräteträger, Maschinisten und Funker an überörtlichen Ausbildungen und Übungen der Ausbildungsstellen des Landkreises Pfaffenhofen teil. Eine weitere
Fortbildungsmöglichkeit ergibt sich für zahlreiche Feuerwehrmänner und -frauen durch die Teilnahme an weiterführenden Lehrgängen an den Staatlichen Feuerwehrschulen in Regensburg, Würzburg und Geretsried. Nicht unwesentlich zur Ausbildung tragen auch die immer wieder durchgeführten Leistungsprüfungen "Die Gruppe im Löscheinsatz" und "Die Gruppe im technischen Hilfeleistungseinsatz" bei.
Wie nötig diese Ausbildungsveranstaltungen sind, muss die Feuerwehr jährlich in mehreren Brandeinsätzen und technischen Hilfeleistungen unter Beweis stellen. Die vermehrt auftretenden Umweltkatastrophen in Form von Stürmen und Hochwasser fordern immer wieder die Einsatzkraft der Feuerwehrdienstleistenden. Die Hochwasser in unserem Landkreis im April 1994 und Pfingsten 1999, vor allem in Vohburg, hatten tagelange Einsätze unserer Feuerwehrdienstleistenden zur Folge. Auch bei den überörtlichen Hilfeleistungen anlässlich der Hochwasserkatastrophe an der Elbe in Dessau im August 2002 waren neun Feuerwehrmänner aus unserer Wehr mit zwei Fahrzeugen eine Woche lang im Einsatz. Weitere Jahrhunderthochwasser folgten im März 2006 und Anfang Juni 2013, bei dem vier Tage lang der Katastrophenfall im Landkreis ausgerufen war.
Größere Brände waren:
- Großbrand bei der Fa. Weidner in Ebenhausen-Werk am 26.8.1999
- Großbrand bei der Fa. Broksema in Ebenhausen-Werk am 9.2.2001
- Explosion bei der Petrochemie in Münchsmünster am 10.12.2005
- Großbrand der Stockauer Mühle in Reichertshofen am 23.10.2010
- Großbrand bei den ehemaligen Alsa-Werken in Reichertshofen am 21.6.2012
Tragisch endete ein Wohnhausbrand in Baar-Ebenhausen am 10.12.2010. Ein Bewohner des Hauses an der Münchener Straße konnte nur noch tot aus dem brennenden Gebäude geborgen werden.
Am 7.6.2002 ereignete sich auf der Autobahn A9 im Baustellenbereich Höhe Baar-Ebenhausen ein schweres Busunglück. Zahlreiche Feuerwehren und Rettungskräfte wurden benötigt, um über 50 zum Teil schwer verletzte Personen aus dem Wrack zu befreien.
Nach den Terroranschlägen vom 11.9.2001 wurden auch in Deutschland die Sicherheitvorkehrungen erhöht. Die bei der Feuerwehr Ebenhausen bestehende Chemikalienschutzausrüstung wurde mit einer zusätzlichen Ausrüstung bei biologischen Angriffen (z.B. Milzbrand) ergänzt.
Im Jahr 2003 feierte die Feuerwehr Ebenhausen ihr 125-jähriges Bestehen. Die Vereinsfahne wurde restauriert und neu geweiht. Vom 23. bis 25. Mai wurde das Jubiläum mit einer Discoparty und Fahrzeugschau gefeiert. Auch im mittlerweile 20 Jahre alten Feuerwehrhaus wurde kräftig umgebaut mit neuer Küche und einem Schankraum für das Stüberl sowie einem Jugendraum.
Auch in die Ausrüstung wurde weiterhin investiert. Neben einer Wärmebildkamera, die sich mittlerweile zum Stand der Technik entwickelt hat, wurde auch ein Beleuchtungsanhänger aus Mitteln des Vereins gekauft. Am 6.1.2009 konnte ein neues Mehrzweckfahrzeug in Dienst gestellt werden. Da in der Fahrzeughalle allmählich der Platz ausging, wurde auf dem Gelände des Bauhofs eine Fertiggarage aufgestellt.
Das alte LF 16 wurde im Jahr 2014 nach 40 Jahren außer Dienst genommen und an eine Rumänische Gemeinde verkauft. Als Ersatz konnte ein HLF 20 von Iveco-Magirus beschafft werden.
Die Freiwillige Feuerwehr Ebenhausen prägt schon seit Jahren das gesellschaftliche Bild in der Gemeinde. Kameradschaftsabende, die Weihnachtsfeier, der Feuerwehrball und ein Kappenabend bieten alljährlich Gelegenheit, die Geselligkeit unter den Feuerwehrleuten zu pflegen. Bei den jährlich stattfindenden Veranstaltungen, "Aktion Saubere Landschaft", Absichern beim Bittgang und Flurumgang, beim Fronleichnams- und Martinszug sind die Feuerwehrleute nicht mehr wegzudenken. Das Einholen, Bewachen und traditionelle Aufstellen des Maibaums wird seit Jahren unter der Federführung der Feuerwehrleute durchgeführt. Das gute Verhältnis zur Bevölkerung zeigt das hohe Besucheraufkommen anlässlich unseres seit über zehn Jahren stattfindenden "Florianstages". Dabei werden den Mitbürgerinnen und Mitbürgern nach der Floriansmesse neben Frühschoppen, Kaffee und Kuchen und einem reichhaltigen Mittagstisch auch interessante Vorführungen zum Thema "Feuerwehr" geboten. Zur Tradition sind ebenso die regelmäßigen Besuche von Feuerwehrleuten im Rahmen der Brandschutzerziehung unserer Kinder in der Grund- und Teilhauptschule und im Kindergarten "St. Martin" geworden, denen abwechselnd Gegenbesuche im Feuerwehrgerätehaus gegenüberstehen.
Quellen:
Protokollbücher der FF Ebenhausen e. V.
Chronik der Festschriften 1978 und 1988.
Zeitzeugen.
Mitgliederstand zum 31.12.2019
Aktive 47
davon weiblich 8
Feuerwehranwärter 13
davon weiblich 3
Ehrenmitglieder 6
Passive Mitglieder 333
Insgesamt: 386
Die Freiwillige Feuerwehr Ebenhausen wurde seit der Gründung von folgenden Vorständen und Kommandanten geleitet.
Vorstände:
Bartholomäus Schwenninger 1885 - 1900
Blasius Appel 1900 - 1910
Anton Schwenninger 1910 - 1919
Jakob Gimpel 1919 - 1945
Lorenz Huber 1945 -1966
Otto Glöser 1966 - 1985
Erich Roauer 1985 - 2003
Josef Geiser 2003 - 2015
Christian Graßl seit 2015
Kommandanten:
Blasius Appel 1885 - 1891
Leonhard Schweiger 1891 - 1897
Blasius Appel 1897 - 1900
Johann Lippert 1900 - 1925
Josef Schweiger 1925 - 1929
Sebastian Schweiger 1929 - 1930
Peter Prieller 1930 - 1938
Johann Resch 1938 - 1945
Anton Eisinger 1945 - 1960
Vitus Mirlach 1960 - 1965
Josef Zimmermann 1965 - 1980
Karl Eder 1980 - 1989
Karl Schweiger 1989 - 1996
Walter Fahn 1996-2006
Martin Bergmaier 2006-2018
Ralph Pelger seit 2018